Medienmitteilung: Sportsymposium im Stadion Wankdorf in Bern

25.11.2021

Psychische Belastungen im Leistungssport – bereit darüber zu reden?

Am 30. November 2021 von 9.30 - 16.30 Uhr findet das Sportsymposium im Wankdorf in Bern statt. Vertreter*innen von Sportverbänden, Vereinen, Clubs, medizinische Fachpersonen und Sportler*innen sprechen über aktuelle Herausforderungen und Entwicklungen rund um psychische Gesundheit im Leistungssport. Organisiert wird die Veranstaltung von der Stiftung Pro Mente Sana und dem BSC Young Boys in Zusammenarbeit mit der Privatklinik Wyss, unterstützt von der Schweizerischen Gesellschaft für Sportpsychiatrie und Psychotherapie SGSPP.

Die öffentlichen Bekenntnisse von Naomi Osaka und Simone Biles während den Olympischen Spielen in Tokio haben einmal mehr gezeigt, dass psychische Belastungen auch im Leistungssport von grosser Bedeutung sind. Profisportler*innen können mit einem offenen Umgang mit dem Thema für viele Menschen ermutigend wirken. Mehr als Outings braucht es jedoch Aktionen, wie zum Beispiel Kooperationen von unterschiedlichen Professionen und Akteuren zum Wohle der Athlet*innen. Am Sportsymposium wollen wir unter anderem der Frage nachgehen, was Vereine und Verbände konkret tun können.

Initiativen zur Psychischen Gesundheit im Leistungssport

In der Schweiz ist die Stiftung Pro Mente Sana seit 2019 mit dem mehrfachen Fussball-Schweizermeister BSC Young Boys daran, sich gemeinsam für die Enttabuisierung von psychischen Erkrankungen zu engagieren. Im Rahmen ihrer Partnerschaft setzen sie Aktionen mit der Gesundheitsförderungskampagne «Wie geht’s dir?» um und bieten ensa Erste-Hilfe-Kurse für psychische Gesundheit an. Wir liegen im Vergleich zum Ausland jedoch noch weit hinten. 

Als gutes Beispiel dient der Spitzenfussball in England: In der Premier League ist das Thema seit vielen Jahren auf der offiziellen Agenda der führenden Clubs wie Liverpool, Arsenal oder Chelsea. Dort gibt es in den Vereinen Ansprechpersonen, die sich als Hüter der psychischen Gesundheit sehen. Mit zahlreichen Programmen im Leistungssport und in den Jugendakademien, aber auch durch Aktionen mit den Fans erhält das Thema den Stellenwert, den es benötigt.

Die Diskussion ist eröffnet

Wir wollen die Diskussion zum Thema Sport und psychische Gesundheit lancieren und haben verschiedene Experten zum Austausch und Dialog eingeladen. Mit Claudius Schäfer (CEO Swiss Football League), Denis Vaucher (CEO National League) und Roger Schnegg (Direktor Swiss Olympic) nehmen führende Vertreter des Schweizer Spitzensports am Sportsymposium teil.

Weitere Referenten und Gäste sind: Dr. med. Malte Christian Claussen, Präsident Schweizerische Gesellschaft für Sportpsychiatrie und -psychotherapie; Dr. med. Thomas Ihde-Scholl, Chefarzt Psychiatrische Dienste der Spitäler fmi ag und Stiftungsratspräsident Pro Mente Sana, Christoph Spycher; Sportchef BSC Young Boys sowie Bea Scalvedi, ehemalige Schweizer Skirennfahrerin auf Stufe Europacup/Weltcup und Psychologie Studentin, welche von ihrer Erfahrung mit psychischen Belastungen im Spitzensport erzählt.

Kontakt für Medienanfragen:

Marcel Wisler, Co-Leiter Gesundheitsförderung und Kommunikation
079 303 25 38, m.wisler@promentesana.ch

Komplette Medienmitteilung ansehen (PDF, 2 Seiten)

Tagesgespräch: Umgang mit psychischen Belastungen im Spitzensport

Marc Lehmann führt die Debatte im «Tagesgespräch» im kleinen Rahmen: Gäste sind Thomas Ihde-Scholl, Chefarzt Psychiatrie im Spital Interlaken und Präsident der Stiftung Pro Mente Sana; Roger Schnegg, Direktor des Dachverbands Swiss Olympic; sowie Beatrice Scalvedi: Das ehemalige Ski-Talent und Mitglied des Nationalkaders hat die Karriere wegen psychischen Belastungen vorzeitig abgebrochen und studiert heute Psychologie.

Hier hören (27:03 min, vom 30.11.2021)